Ist heute Donnerstag? Ja, ein Blick auf mein Handy bestätigt es mir. Ich habe hier völlig das Zeitgefühl verloren...dann ist es wohl Urlaub! Heute haben wir einen ganzen Tag frei - also kein offizielles Programm. Somit frühstücke ich mal ausgiebig und in aller Ruhe, bevor ich mich auf den Weg mache, die Stadt zu erkunden und das Leben der Peruaner in den Straßen auf mich wirken zu lassen.
Vorher müssen wir aber "Medizin" einnehmen, verordnet von unserer Reiseleiterin Marita. Sie hat gestern schon getrocknete Koka-Blätter gekauft, die wir nun zum Tee aufgegossen trinken. Warum? Wir werden uns die kommenden Tage in den Anden auf Höhen von bis zu 4800m begeben. Um der Höhenkrankheit vorzubeugen, machen wir es wie die Peruaner, die in der Höhe Koka konsumieren. Nein, Koka Blätter sind in ihrer Urspungsform noch keine Droge. Auch wenn auf Basis von Koka Blättern mit Zusatz von anderen Stoffen Kokain hergestellt wird.
Exkurs: Macht Koka abhängig?
Die Wirkung eines Koka-Tees ist mit der von starkem Schwarztee oder Kaffee vergleichbar. Sein Geschmack ist eher grasig („grün“), körperliche bzw. psychische Beschwerden oder Abhängigkeiten – die über die von Kaffee oder Tee hinausgehen – werden im Allgemeinen nicht beobachtet. Koka, so der Volksmund, hilft vielmehr Hunger, Müdigkeit und Kälte zu verdrängen und ist sehr wirksam gegen die Höhenkrankheit.
Quelle: https://blog.viventura.de
So nun aber zu Arequipa. Warum heisst sie "die weiße Stadt"? Zum einen wurde weißes Vulkangestein (sie liegt ja am Fuße von 3 Vulkanen) verbaut und insbesondere das historische Zentrum strahlt noch in hellem Schein. Zum anderen war die Dichte an Spaniern in der Kolonialzeit hier im Vergleich zu anderen Städten in Peru am höchsten...ihr versteht?! ;-)
Ich liebe es einfach das Treiben in der Stadt auf mich wirken zu lassen, schlendere also ganz meinem Namen entsprechend ;-) durch die kleinen Gassen, trinke einen Kaffee und beobachte die Menschen - Touristen als auch Einheimische. Am "Plaza de Armas" treffen alle zusammen. Hier habe ich es mir auch länger auf einer Rooftop Bar gemütlich gemacht mit einem exzellenten Blick auf die Kathedrale, den "Plaza de Armas" und den Vulkan Misti. Ein Traum! Nun ja, ich wollte auch etwas Kultur machen und das Kloster Santa Catalina besuchen. Das ist ein absolutes Muss, wenn man in Arequipa verweilt, aber es hatte heute leider geschlossen. Kannste machen nix.
Lokaler Markt - ich liebs!
Die Markthalle von Arequipa ist riesig und hier bleibt kein Wunsch offen. Alles, wirklich alles ist hier zu finden. Ich interessiere mich aber wie immer vor allem für die exotischen Früchte. Einige davon durfte ich schon auf meiner Foodtour in Lima kosten, aber hier auf so einem Markt ist es natürlich noch viiiieeel besser.
Tumbo - sieht aus wie eine kleine Banane ist aber innen eine eher säuerliche Passionsfrucht

Gelbe Drachenfrucht - die asiatische Variante dazu ist Pink, beide schmecken identisch

Granadilla - sie ähnelt vom Geschmack einer Maracuja oder Passionsfrucht, ist aber deutlich süßer

Lucuma - sehr spezielle mehlige Frucht, die gar nicht mal so gut schmeckt im rohen Zustand, verarbeitet im Eis oder anderen Desserts schmeckt sie aber sehr gut

Chimuaya - auch Zimtapfel genannt, die etwas schleimige Konsistenz und die große Kerne sind gewöhnungsbedürftig, der Geschmack ist aber überraschend gut

Zudem findet man hier Stände ausschließlich mit Kartoffeln. Die Kartoffel ist des deutschen liebstes Gemüse, ok....aber die Peruaner lieben SIE noch mehr. Peru ist das Herkunftsland der Kartoffel, wusste ich bisher nicht. Es gibt hier ca. 3000 verschiedene Sorten unterschiedlicher Größe, Farbe und Geschmack...3000, verrückt oder? Die Peruaner konsumieren ca. 90 kg pro Kopf pro Jahr, während es bei uns Deutschen nur 58 kg sind. Ich reiße den Schnitt glaube ich da deutlich nach unten.🤣 Und Ihr so?

Bis bald,
Eure Katha
Klugscheißerwissen
In Coca-Cola war früher wirklich Kokain. Der 1887 erschaffene Sirup, der aus Blättern der Koka-Pflanze aus den Anden und der afrikanischen Kola-Nuss hergestellt wurde, war ursprünglich als Arznei gegen Kopfweh und Übelkeit gedacht, war aber wohl sehr ungenießbar. Jedoch gemischt mit Sodawasser entstand ein Erfrischungsgetränk. Man munkelt, dass ein Liter Coca-Cola bis zum Jahr 1903 sogar etwa 250 Milligramm Kokain enthielt. Zum Vergleich: Konsumenten nehmen beim Schnupfen von Kokain durchschnittlich etwa 20 Milligramm pro „Line“ zu sich. Aufgrund der suchterzeugenden Wirkung ging der Hersteller 1902 dazu über, nur noch nichtalkaloide Extrakte aus den Kokablättern als Aroma zuzugeben.
Quelle: https://blog.viventura.de

Koka-Tee
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Hallo Katha,
ich liebe deine Reiseberichte 😊
LG Silke
❤️