Heute am Dienstagmorgen steht ein ganz besonderes Erlebnis an. Bereits gestern Abend sind wir die Panamericana weiter herunter bis Nazca gefahren. Grundsätzlich würde man sich nicht hierher in diese karge Gegend verirren. Hier regnet es nie und auch kein Nebel wie z.B. in Lima sorgt für Feuchtigkeit. Aber es befinden sich hier höchst seltsame Linien im steinigen Wüstenboden, die bis heute noch viele Rätsel aufgeben.Wer jetzt glaubt, es handelt sich um schnöde Striche und Dreiecke, der irrt...auf 350km² Fläche ist auch ein ganzer Zoo zu finden. Allerdings muss man, um diese riesigen Scharrbilder vollständig sehen zu können, dies am besten von oben aus der Luft machen. Also los geht's (Ton an!):
Na habt Ihr die den Baum und den Frosch direkt an der Panamericana gesehen? Der 188m langen Echse wurde leider der Schwanz durch die Straße abgetrennt. Heute würde das nicht passieren, denn die Nasca-Zeichnungen sind UNESCO-Kulturerbe und auch nicht mehr zugänglich für Touristen.
Inzwischen weiss man auch, dass diese geheimnisvollen Erdbilder mehr als 2000 Jahre alt sind und ein Vermächtnis der Nazca, einer alten, peruanischen Kultur, sind. Doch wozu wurden diese Zeichnungen so aufwendig in den steinigen Boden gebracht worden? Was ist ihre Bestimmung? Das ist bis heute unklar, es gibt jedoch viele Theorien von Forschern.
Maria Reich, die als deutsche Wissenschaftlerin ihr ganzes Leben den Nazca-Linien widmete, glaubte, dass es sich um einen gigantischen astronomischen Kalender für Aussaat und Ernte handelt - vorrangig natürlich die geometrischen Zeichen.
Eine andere These lautet, es handele sich bei diesem Plateau um riesige Landebahnen für außerirdische Raumschiffe. Ja nee ist klar, natürlich haben sich die Aliens ausgerechnet die peruanische Wüste für ihre Landung auf der Erde ausgesucht. Diese Theorie hält sich aber verrückter Weise bis heute.
Fragt man die Peruaner, haben diese Zeichnungen einen zeremoniellen Usprung, sind u.a. persönliche Nachrichten an die Götter, um Durst und Dürre vom Volk fernzuhalten. So was denkt Ihr? Theorie 1, 2 oder 3? 😜
Von links nach rechts: Spinne, Katha, Frosch, Baum, Blume, Condor, Colibri, Hund, Affe, Astronaut, Wal, Katha
Man erforscht die insgesamt 1500 Nazca-Linien und Zeichnungen noch immer und vielleicht wird das Rätsel um diese Scharrbilder ja irgendwann mal gelöst. Who knows!
Schöne Aussicht
Wie es bei einer Rundreise durch ein großes Land wie Peru üblich ist, sitzen wir auch diesmal hin und wieder für mehrere Stunden in unserem Minibus. Der Weg über die Panamericana führt an der Küste entlang und bietet einen grandiosen Ausblick mit so viel Abwechslung. Habt Ihr Lust, mal mit mir zusammen aus meinem Fenster hinten links zu schauen?
An der Küste entlang der Panamericana leben 56% der peruanischen Bevölkerung. Trotz der teilweise krag anmutenden Landschaft, ist der Boden sehr fruchtbar, man braucht "nur" Wasser. Auf diesem schmalen Küstenstreifen wird viel Landwirtschaft betrieben, die hauptsächlich der Versorgung der Großstadt Lima mit Lebensmitteln dienlich ist. In den Bergen leben 30% der Bevölkerung und nur 14% im Regenwald, der wiederum aber 60% des Landes bedeckt.
Auf ins Landesinnere
Heute legen wir vormittags noch mal ein paar Kilometer zurück, verlassen die Panamericana und damit die Küste.
Unser Ziel ist Arequipa, die "weiße Stadt". Sie liegt am Fuße von drei Vulkanen auf 2350m Höhe.
Warum die Stadt so heisst und wie es hier weiter geht, erfahrt Ihr ganz bald.
Eure Katha
Klugscheißerwissen
In der Region Arequipa wachsen Kaktusfeigen. Hier wurde eine Läuse-Plage ( weißer Befall ) zur Tugend gemacht. Man erntet die "Cochinilla" Läuse von den Blättern, die dann im getrockneten Zustand eine rote Farbe hervorbringen, auch Karmin genannt. Dieser Farbstoff wird u.a. für Lippenstifte und aber auch für die Farbe in Lebensmitteln z.B. Campari verwendet. Peru ist der weltweit größte Exporteur der "Conchinillas" und deckt 80% des Bedarfs ab.
P.S. Keine Sorge, in Aperol ist kein "tierischer" Farbstoff 😉

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